Karte (Kartografie) - Samokow (Samokov)

Samokow (Samokov)
Samokow [] (auch Samokov geschrieben, ) ist eine Stadt in Westbulgarien. Sie liegt 50 km südlich von Sofia in der Oblast Sofia. Der Gebirgskurort Borowez liegt 10 km weiter südlich im Rilagebirge. Samokow ist das Verwaltungszentrum der Gemeinde Samokow.

Samokow entwickelte sich aus dem kleinen Dorf Wlaitschewo (Влайчево), das seit dem 12. Jahrhundert an den Hängen des Rilagebirges existierte. Der Ort entwickelte sich wegen der frühen Gewinnung von Eisenerzen stärker als die umliegenden Dörfer.

Der Name der Stadt deutet auf eine Hammerschmiede hin („Samo“ – selber, alleine; „kow“ – Hammer, Glühofen, Schmiedefeuer; Wortstamm „Kowatsch“ – Schmied).

Nach der Eroberung von Bosnien (1463) durch das osmanische Reich (Bulgarien wurde bereits 1396 erobert), wurde eine Karawanenstraße zwischen Sarajevo und Konstantinopel über Priština, Skopje, Kjustendil, Samokow und Pasardschik etabliert. Die Karawanenstraße traf dann bei Pasardschik auf die „Große Heerstraße“, die Via Militaris.

Während der Bulgarischen Wiedergeburt war Samokow Ausbildungszentrum einer gleichnamigen auf dem ganzen Balkanhalbinsel berühmten Schnitzerschule. Im Bulgarisch-griechischen Kirchenkampf für eine unabhängige Bulgarisch-Orthodoxe Kirche entfernten die Einwohner von Samokow 1829 zum Ostergottesdienst als einer der Ersten die griechischen Priester. Sie forderten vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel die Abhaltung von Gottesdiensten in bulgarischer Sprache und die Besetzung des Klerus durch Bulgaren. Dafür hatten sie auch eine Weihe von einheimischen Kandidaten, darunter Neofit Rilski vorgeschlagen. Als Antwort entsandte ihnen jedoch der Konstantinopeler Patriarch erneut Griechen.

Samokow war während der vergangenen 200 Jahre ein Zentrum der Eisenproduktion. Mit den neu eingeführten Hammerschmieden und Blasebalgen zur Nutzung der reichlich vorhandenen Wasserenergie änderte sich der ursprüngliche Name des Dorfes Wlaitschewo in Wlaitschewo Samokow (Hammerschmieder Wlaitschewo) und später in Große Hammerschmiede (Голям Самоков – Goljam Samokow) und letztendlich zu Samokow.

Die Stadt ist seit 2005 Namensgeber für den Samokov Knoll, einen Hügel auf der Livingston-Insel in der Antarktis.

 
Karte (Kartografie) - Samokow (Samokov)
Land (Geographie) - Bulgarien
Flagge Bulgariens
Bulgarien (amtliche Bezeichnung seit 1990 Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine Republik in Südosteuropa mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern. Das Land nimmt den gesamten östlichen Teil der Balkanhalbinsel ein und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. Bulgarien umfasst ein Gebiet von 110.994 Quadratkilometern und liegt in der gemäßigten Klimazone. Sofia ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes; andere größere Städte sind Plowdiw, Warna und Burgas. Bulgarien ist seit 2004 Mitglied der NATO und trat 2007 der EU bei.

Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen. Im 4. Jahrhundert wanderten die Goten ein und erschufen hier die einzige Schriftquelle ihrer Sprache. Um das 6. Jahrhundert wurden die Gebiete von den frühen Slawen besiedelt. Die Ur-Bulgaren, angeführt von den Brüdern Asparuch und Kuwer, verließen das Gebiet des (alten) (Groß-)Bulgariens und siedelten sich im späten 7. Jahrhundert dauerhaft auf der Balkanhalbinsel an. Sie gründeten zwei Reiche mit dem Namen Bulgarien, eines zwischen Donau und Balkangebirge und eines im Gebiet um das heutige Bitola im Westen der Halbinsel. Das Donaureich, das 681 vom Oströmischen Reich vertraglich anerkannt wurde, vereinigte sich im Laufe der Zeit mit dem Reich von Kuwer. Dieses Erste Bulgarische Reich beherrschte den größten Teil der südlichen Balkanhalbinsel und beeinflusste die slawischen Kulturen maßgeblich durch die Entwicklung der kyrillischen Schrift am Hofe der bulgarischen Zaren und die Gründung des Bulgarischen Patriarchats. Die altbulgarische Literatur und das bulgarische Schrifttum bildeten das drittgrößte kulturelle und religiöse Gebiet im mittelalterlichen Europa. Das Reich existierte bis Anfang des 11. Jahrhunderts, als der byzantinische Kaiser Basilius II. es eroberte und unterwarf. Ein erfolgreicher bulgarischer Aufstand im Jahr 1185 begründete ein Zweites Bulgarisches Reich, das unter Iwan Asen II. (1218–1241) seinen Höhepunkt erreichte. Nach zahlreichen erschöpfenden Kriegen und Feudalkämpfen löste sich das Reich 1396 auf und die Region geriet fast fünf Jahrhunderte lang unter osmanische Herrschaft.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
BGN Lew (Bulgarian lev) лв 2
ISO Sprache
BG Bulgarische Sprache (Bulgarian language)
TR Türkische Sprache (Turkish language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
  •  Türkei 
  •  Griechenland 
  •  Nordmazedonien 
  •  Rumänien 
  •  Serbien